Accounting Engine

Eine Accounting Engine ist ein automatisiertes Nebenbuch mit regelbasierter Steuerung (Generic Subledger)

 

Bei dem Weg der Informationen von einem markt-, kunden-, produkt- und prozessorientierten Geschäftsanwendungssystem zu einem General Ledger und zurück muss man zweckmäßigerweise von einem dreistufigen Modell ausgehen,

 

  • der individuellen Prozessebene (individual process layer)
  • der generischen Nebenbuchebene (generic subledger layer) und
  • der allgemeinen Hauptbuchebene (general ledger layer)

Die einzelnen Ebenen übernehmen dabei die folgenden Aufgaben:

 

Die ereignisorientierte Prozessebene („individual process layer“) beschäftigt sich mit der Abbildung der Geschäftsprozesse unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Anforderungen, welche der Markt, die Kunden, die Produkte, die Ablauf- und die Aufbauorganisation an die Prozesse stellen. Bestimmte abgebildete Ereignisse enthalten accounting-relevante Informationen.

 

Das geschäftsorientierte Subledger(„generic subledger layer“) hat die Aufgabe, für alle accounting-relevanten Ereignisse die von ihnen ausgelösten Wirkungen auf die Vertrags- und Geschäftsbeziehungen detailliert und vollständig abzubilden. Für jeden dieser Einträge soll festgehalten werden,

  1. welches Ereignis (z.B. Ratenplanänderung vom 17.12.2011)
  2. welche Geschäftspartner (Leistungsgeber und Leistungsnehmer)
  3. welcher Vertrag (z.B. Select-Finanzierung Nr. 4711)
  4. welche Leistungen (z.B. Betriebsausfall-Versicherung für Vertrag 4711)
  5. welche Leistungsgegenstände (z.B. Objekt, verkaufte Forderungen, Prozesskosten)
  6. welche Objekte (z.B. CNC Anlage, Werkstattausrüstung)
  7. welche Geschäftsvorfälle (z.B. Wertberichtigungen auf Vertrag 4711)
  8. welche Kostenträger (z.B. Ergebnis für Fahrzeug CNC Anlage im Zeitraum 2011 / Ergebnis für Kunden XY von 2009-2011 / künftiges Plan-Ergebnis bzw. Substanzwert für Kunden ABC aus allen seinen laufenden Verträgen)
  9. welcher Leistungszeitraum und welche Fälligkeit (z.B. von 01.10.2011 – 31.10.2011 für IST-Angaben oder vom 01.04.2013 bis 30.06.2013 für Soll-Daten)
  10. welche Mengen, Preise und Werte (z.B. Inanspruchnahme von Serviceleistungen je Menge, Preis und Wert
  11. welchen Rechnungslegungsvorschriften (z.B. Gesamtergebnis für Retail Finance nach IFSR im laufenden Geschäftsjahr und Überleitungsrechnung auf das Ergebnis nach HGB)

 

mit diesen verbunden sind.  Dadurch kann das Subledger alle periodenbezogenen Daten für das Controlling liefern.

 

Das Subledger ist eine fachliche Entität. Sie enthält auch alle relevanten Nebenbücher (einschließlich Debitoren, Kreditoren und Assets).

Zwischen Subledger und Geschäftsprozessen, sowie zwischen Subledger und Hauptbuch bestehen bidirektionale, online nutzbare Schnittstellen.

 

Das unternehmensorientierte Hauptbuch („general ledger layer“) beschreibt die institutionelle, kontenorientierte Sicht auf die Vertrags- und Geschäftsbeziehungen. Es erhält die Daten aus dem Sudledger in der Regel in verdichteter Form. Aus jeder Buchung im Hauptbuch, die aus dem Subledger stammt, kann durch Drill Down in die detaillierten Buchungen des Subledger verzweigt werden.

 

Das Subledger soll mit seinen automatischen, regelbasierten Buchungen alle manuellen vertragsbezogenen Buchungen im General Ledger überflüssig machen.